In welche Richtung Du auch gehen magst
Du wirst die Grenzen der Seele nicht finden
Die Grenzen der Seele?
Üblicherweise denken wir, die Seele befände sich im Körper. Sowohl die antiken als auch moderne Sichtweisen aber sagen: der Körper ist in der Seele.
Wie das ?
Alles was wir erleben, in Begriffe (be-greifen) bringen, ver-stehen, hat einen körperlichen Bezug. „Ich öffne mich“, „Klara ist auf Philipp zugegangen“, „ich habe mich da rausgenommen“ – als willkürliche Beispiele – sind alles Aussagen, in denen die physische, körperliche Welt mitschwingt. Der Körper als Bezugspunkt ist immer dabei.
Selbst wenn man diese Behauptung weit von sich weist, hat man etwas vollzogen, das einen klaren physischen Bezug hat.

Die Seele ist immer schon da
Die „hermetische Redensart“, wie es auf dem Kalenderblatt heißt, besagt, dass die Seele grenzenlos ist.
Ohne das Erleben (das Seelische) gibt es keine Welt. Zumindest nicht die, die wir kennen.
Denken wir an das berühmte Beispiel
EIN BAUM FÄLLT IM WALD.
NIEMAND IST DA.
GIBT ES EIN GERÄUSCH?
Kann ein „Geräusch“ da sein, wenn kein Ohr „vor Ort“ ist? Genaugenommen: nein. Sicherlich wären Schallwellen zu messen, aber das eigentliche Geräusch entsteht über die Wahrnehmung, also im seelischen Raum.
So gesehen entsteht die Welt, so wie sie sich für uns dar-stellt erst durch Wahrnehmung und Empfindung. Was die Welt ohne unsere Wahrnehmung und Empfindung, unser Hören, Riechen, Sehen, Schmecken, unsere haptische Wahrnehmung ist, wissen wir nicht.
Folgen wir dieser Betrachtung, dann ist die Seele immer schon da, wo wir sind. Sie nimmt allen Raum ein, den wir einnehmen. Und wo sind die Grenzen des Raumes? Wenn wir sie suchen, finden wir sie nicht.
Kalenderblatt: Hans und Katharina Neidhardt
Worte: Lothar Eder