Früher hatten die Leute einen Beruf und eine Anstellung, heute haben sie einen Tschobb. Und nicht nur in der Berufswelt hat der Tschobb sich ausgebreitet wie das asiatische Springkraut. Auch wenn es um Verantwortung geht, erfüllt niemand mehr eine Aufgabe oder gar eine Pflicht, vielmehr macht man seinen Tschobb. Und den macht man nicht gut oder schlecht, sondern man macht einen guten (oder schlechten) Job. Nicht zu verwechseln ist der Job mit dem Buch Job (oder Hiob) aus dem Alten Testament. Obwohl manche meinen, es wäre eine Jobsbotschaft, dass es nur noch Jobs und keine Stellen oder Arbeit mehr gibt.
Botanisch gesehen ist der Job ein Neophyt, der nicht aus dem hiesigen Sprachraum stammt. Er ist zudem ein Flachwurzler, denn für einen Job braucht man keine grundlegende Ausbildung, sondern allenfalls Nouuuhau und Paua. Der Beruf und die Stelle sind Tiefwurzler, aber das hilft ihnen auch nichts.
Nicht bekannt ist in Wörding, ob die Berufsberatung nun einem Job Counseling gewichen ist. Neu ist auch die Tschobbsenta, die früher Arbeitsamt hieß und das sächliche Sprachgeschlecht übernommen hat. Hat man also keinen Job mehr, geht man zur Tschobbsenta und wird dort als arbeitslos oder arbeitssuchend geführt. Das ist merkwürdig, weil die Arbeit jetzt ja eigentlich auch Tschobb heißt, da ist also noch einiges an sprachlichem Tscheijntsch Mänätschment zu leisten.
Es liegen also noch viele Tschobbs vor uns. Der Wördinger Bote schlägt vor, den 1. Mai fürderhin als Tag des Tschobbs und nicht mehr als Tag der Arbeit zu führen. Entsprechend wären auch die Begriffe „Arbeiterklasse“ durch „Klasse der Tschobbausübenden“ und der Aufruf „Arbeiter aller Länder, vereinigt Euch“ durch „Tschobbler aller Länder …“ zu ersetzen. Es gibt also noch viel zu tun. Lassen wir es sein.
Das ist so gut, dass ich es aus dem elitären Kreis der linkedin komjuniti befreien und einem Teilungstschobb auf fesbuk überantworten muss.
Quasi alter römischer Grundsatz: <>
LikeLike