Das keltische Samhain (engl. Halloween) markiert im Jahreskreislauf das Ende des Alten und den Beginn des Neuen. Wir treten in das Dunkel des Winters ein.

Die Kräfte des Lichts ziehen sich zurück, und das Dunkel läßt unsere Sehnsucht nach dem Licht stärker werden. Es ist die Zeit des Übergangs. Altes stirbt, damit Neues geboren werden kann. Die Vegetation zieht sich in die Erde zurück. Blätter welken und fallen, es ist die Zeit der Erdwesen, Mikroorganismen, Würmer und Pilze. Sie sind die Kräfte des Wandels und lassen aus dem Alten wertvollen Humus werden, aus dem neue Kraft und neues Leben entsteht.

Damit ist es auch die Zeit der Begegnung mit unserem Unbewußten und dem Unerlösten in uns. Die vertikale Ausrichtung – zum Licht, zum höheren Selbst, zu Gott, wie auch immer wir diese Kraft benennen – wird nun besonders wichtig, damit wir die Begegnung mit dem Vergänglichen und Sterbenden in guter Weise gestalten können.

In den aktuellen Tagen wird uns erklärt, dass ein Krankheitserreger namens Corona abverlangt, uns voneinander fernzuhalten. Was aber rettet uns in dem Dunkel, das uns umgibt? Es ist neben der vertikalen Verbindung die horizontale. Die zu unseren Nächsten, zu anderen Menschen. Es ist die Hand, welche die unsere ergreift. Es ist die Begegnung im Angesicht des Anderen, es ist der Blick, den wir aufnehmen und erwidern und es ist die Stimme, die wir ertönen lassen und hören. Die Berührung lässt uns das Neurohormon Oxytocin ausschütten, das die Angst vertreibt. Angst, die das Dunkel in uns auslöst. Angst vor dem Verlorengehen und dem Unverbundensein. Die Begegnung läßt das Licht in uns werden, die Zuversicht und die Freude auf das Neue.

Worte: Lothar Eder
Beitragsbild: ozaytseva from Pixabay

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