Der Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl ist eine der wichtigsten Figuren im deutschsprachigen Raum, wenn es um das Zurück zur Natur geht.
Er wird nicht müde, den Menschen in seinen Büchern und Vorträgen die Welt der Pflanzen und den ursprünglichen Bezug der Tierart Homo sapiens sapiens zur Natur nahezu bringen.
In seinem Rundbrief vom April 2023 nimmt er Bezug auf das traditionelle Schamanentum und kontrastiert traditionelle Gesellschaften mit unserer aktuellen konsumistischen ZUVIELisation, wie ich sie nenne.
Storl schreibt: „Schamanentum fasziniert uns, denn auch in unserer schrillen, schnell lebenden, globalen Gesellschaft ist nicht alles Gold, was glänzt. Wie Vampire saugen wir das schwarze Blut der Erde aus, um die summenden, knatternden, rauschenden Maschinenroboter zu füttern, die unsere Wälder und Wildnisse schwinden lassen und Luft und Wasser verschmutzen.“
Menschen, die wie Stallkaninchen in ihren Lebensumständen eingeengt sind
Und dann schlägt er die Brücke von unserem Verhältnis zur Natur zu dem zu uns selbst, wenn er weiter ausführt: „Und das Bewusstsein der Menschen, die wie Stallkaninchen in ihren Lebensumständen eingeengt sind, wird entsprechend bizarrer. Bewusstsein und Sein hängen zusammen. Terrorismus, Drogenabhängigkeiten, sexuelle Ausbeutung und Abartigkeit, das Ertrinken der Jugend in den virtuellen Realitäten einer elektronischen Unterhaltungs- und Ablenkungsindustrie sind die soziale Seite desselben Prozesses.“

Viele Menschen spüren das Unbehagen in der ZUVIELisation. Es äußert sich in Sinnverlust, Unzufriedenheit, Depression und Krankheit. Wir haben vergessen, dass wir Natur sind und nur durch die (Wieder-)Verbindung mit ihr im wahrsten Wortsinn heil werden können.
Daraus erwächst das neue Interesse am Schamanentum. Wolf-Dieter Storl schreibt dazu: „Das zunehmende Interesse am Schamanentum stellt so etwas wie eine Rückbesinnung dar, ein Anfragen bei denen, die (vermutlich) noch wissen, wie man im Einklang mit sich selbst und mit der Natur lebt. Es geht darum, sich befruchten zu lassen von den Ursprüngen, so dass man neu geboren werden kann.“
Dass er hier manchen Entwicklungen der esoterischen Kreise durchaus kritisch gegenübersteht, erläutert er in einem kleinen Vortrag inmitten der Natur:
Bilder: Lothar Eder, Bildschirmfoto von W.-D. Storls Netzseite und Brigitte Werner auf Pixabay; Video: youtube