Als ich neun Jahre alt war, hatte ich eine schreckliche Kriegsangst. Das war zu der Zeit des sogenannten „6-Tage-Krieges“ 1967. In meiner Vorstellung sah ich aus dem Fenster meines Kinderzimmers arabische Soldaten über die Wiese, auf der die Stangen zum Trocknen der Wäsche standen (die wir Buben natürlich als Fußballtore nutzten), arabische Kämpfer auf unser Haus zulaufen.

Heute, 57 Jahre später, habe ich angesichts des eskalierenden Krieges in der Ukraine und der Kriegslust unserer Politik wieder Kriegsangst. Damals hat unser Lehrer jeden Morgen einen Kanon mit uns gesungen. Er trug den Titel „Da pacem domine“ und der Text setzte sich mit „in diebus nostrum“ fort. Damals konnte ich noch kein Latein, aber die Übersetzung konnte ich mir gut merken: Gib Frieden, Herr, in unseren Tagen.

Als ich im Internet nach dem Lied von damals suchte, fand ich es nicht. Stattdessen fand ich das Chorlied mit dem gleichen Titel von Arvo Pärt, den ich sehr schätze.


GIB FRIEDEN HERR IN UNSEREN TAGEN

Worte: Lothar Eder
Beitragsbild: Annette Jones auf Pixabay

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