Der Schriftsteller Gerhard Nebel (1903-74) bereiste in den 60er Jahren die Kanarischen Inseln und hat darüber ein prächtiges und sprachgewaltiges kleines Reisebuch geschrieben. Es heißt „Phäakische Inseln – Eine Reise zum Kanarischen Archipel“ und ist im Klett Verlag erschienen (und leider nur noch antiquarisch erhältlich).
Das Büchlein pflegt eine ausdrucksvolle, gelegentlich recht blumige Sprache, die einem aber die Atmosphäre der Insel eindrucksvoll nahebringt. Den Aufstieg zur Cumbrecita auf über 1200 m beschreibt er wie folgt: „Wir nähern uns bei leiser Luft dem Sattel der Cumbrecita, …, rechts und links mächtige, schroffe, zernagte Felstürme, gegenüber die erhabene Kette der Cumbre, bis auf ein schmales Wolkenband frei“ (S. 134-35).
Heute kann man bequem mit dem Auto hochfahren. Das ist bequem, vor allem mit Fotogepäck. Und wenn man Glück hat, findet man ein Licht da oben, wie man es nur auf La Palma findet. Rasende Wolken unter einer kraftvollen Sonne, ständig wechseln die beleuchteten Stellen in der Landschaft. Das Titelfoto gibt ein Beispiel davon.