Der 2. Februar ist seit Alters her der Tag, an dem, nach der dunklen Zeit, das Licht wieder in die Welt kommt. Ganz profan wird um diesen Tag herum erkennbar, daß die Tage schon merklich länger sind, die Sonne früher aufgeht und später untergeht.
In der christlichen Tradition wird der Tag auch „Mariä Lichtmeß“ genannt. Es ist der 40. Tag nach Jesu Geburt. An diesem Tag wurde der kleine Josua dem Brauch gemäß im Tempel präsentiert. Damit kam das Licht in die Öffentlichkeit, es war nun gewissermaßen „offiziell“. Im Tempel wird Josua vom Propheten Simeon und von der Prophetin Hannah als der Messias, der Lichtbringer erkannt.
In der keltisch-germanischen Schau ist der 2. Februar der Tag, an dem die Lichtjungfrau Brigid wieder in die Welt kommt und die Göttin der Dunkelheit ablöst. Obwohl es noch kalt ist, erweckt sie die Kräfte in der Natur, in den Bäumen, den Pflanzen und in der Erde.
Und auch die Menschen spüren die nun – in der traditionell chinesischen Energielehre – aufkommende Holzenergie des Frühlings. Holzenergie, das bedeutet Wachstum, zum Licht streben.
Traditionell war der 2. Februar bei den Kelten ein Tag der Stille, des rituellen Feuers und des Orakels. Bei den Christen war es ursprünglich der Tag der „Purificatio“, der Reinigung, was auf die ursprüngliche jüdische Tradition zurückgehen mag, daß die Frau 40 Tage nach der Geburt wieder „rein“ ist.
All dies ist in unserer Zeit weitgehend in Vergessenheit geraten. Doch das Bedürfnis der Menschen nach Innerlichkeit, Stille und Erneuerung in naturgemäßer Taktung scheint mit Händen greifbar.