Es ist viele Jahre her, da habe ich erstmals eine Katze bei mir aufgenommen. Mein damaliger Nachbar, der unterhalb meiner Büroräume im Erdgeschoß eine Galerie betrieb und dem ich voll Freude von meinem Haustier berichtete, fragte mich, wozu denn eine Katze gut sei. Ich versäumte damals, ihn zu fragen, wozu er denn gut sei. Denn ich finde, Katzen richten wesentlich weniger Unheil an als Menschen. Gut, Mäuse und Vögel sind da sicherlich anderer Meinung. Zudem sind Katzen herrliche Mitbewohner. Sie zeigen einem, wie man sich gut entspannen kann und daß man zweckfrei, d.h. auch ohne Terminkalender, auf der Welt sein darf.

Ich meine diese Frage also im Nachhinein überhaupt nicht unfreundlich. Zudem hatte ich mit meinem Nachbarn ein gutes Verhältnis. Wir aßen gelegentlich zusammen zu Mittag, waren uns in nachbarschaftlichen Dingen einig und ich bedauerte es sehr, als er wegging. Wenn ich mir vorstelle, mein Nachbar hätte mir auf meine Frage geantwortet – was er sicherlich getan hätte – dann antwortet er (wiederum in meiner Vorstellung) sinngemäß: er handle doch mit schönen Dingen und mache den Menschen eine Freude. Da hat er sicherlich Recht. Nunja, bei genauer Betrachtung verhält es sich so, daß er im Großen und Ganzen Recht hat. Denn mein Nachbar handelte mit Dingen, die schön sind, die man aber nicht notwendig braucht. Jedenfalls nicht mehr als eine Katze.

2 Gedanken zu “Mein (un)poetischer Alltag – Wozu sind eigentlich Katzen gut?

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