An Ostern feiert die Christenheit die Auferstehung Jesu. Es ist das höchste Fest der Christen. Sie feiern die Überwindung des Todes durch Jesus, die uns allen Trost geben soll: das Leben ist stärker als das Dunkel und der Tod.

Der Name Ostern hat gemäß zahlreicher Quellen seinen Ursprung im Namen der germanischen Göttin des Frühlings – Ostara. Das Osterfest zu feiern hat demnach in Europa eine Tradition, die viel weiter zurückreicht als das Christentum.

Das Dunkel des Winters, das Absterben des sichtbaren Lebens in der Natur, macht auch den Menschen der Spätmoderne zu schaffen. Wenn es Februar wird, haben wir genug von Kälte und Lichtmangel und unsere Herzen sehnen sich nach dem Licht. Wir beginnen zu zweifeln, ob das Leben je neu wiederkehrt und die Sonne uns wieder wärmt.
Ostara, die Erdmutter in ihrer Gestalt als junge Frau, bringt nun das langersehnte Leben zurück zu uns. Sie berührt unsere Seelen und gibt uns Hoffnung. Nun beginnt alles neu. Das Leben ist sprungbereit für das Neue, den Neubeginn. Das Dunkel und der Tod sind nur vorübergehend und müssen sich dem Leben beugen. Der umtriebige Hase und das Ei als Keimzelle des neuen Lebens sind die Symbole des Osterfestes.

Jesus sei für unsere Sünden gestorben, sagt die Kirche. Manche aber sagen es anders: er ist wegen unserer Sünden gestorben. Die Kirche lehrt, Jesus sei der Sohn eines Zimmermanns gewesen, über seinen Weg ab dem 12. Lebensjahr sei wenig bis nichts bekannt, er sei bis zu seiner Erwählung durch Gott eine Art Bauingenieur im Unternehmen seines Vates gewesen. Sein kurzes und nachhaltiges Wirken auf Erden sei durch seine Kreuzigung, die Auferstehung und sein Eingehen in die himmlischen Sphären beendet worden.

Manche Lehren sehen es anders. So z.B. Yogananda in seinem Werk Der Yoga Jesu. Hier wird uns Jesus präsentiert als ein Yogi, der einen Verwirklichungsweg gegangen ist wie z.B. Buddha. Er habe Lehrjahre in Indien verbracht und auch nach seiner Auferstehung – sie erinnert an die tibetisch-buddhistische Praxis des Phowa – sei er wieder nach Osten gegangen und habe dort noch einige Zeit bis zu seinem Tod verbracht und gewirkt.

Welcher Sichtweise man hier auch immer anhängen mag – Jesus ist die erdumspannende Symbolfigur für das Leben, nicht nur für Christen. Er ist Trostspender und weist uns den Weg zum Licht. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben sagt Jesus in Johannes 14:6.
Aber man braucht nicht zu glauben oder religiös zu sein, um das ewig wiederkehrende Leben zu erfahren. Es genügt, den Frühling zu erleben. Das Licht, welches das Dunkel überwindet. Und das Leben auf jedem Quadratzentimeter Erde, das sich nun seinen Weg hin zum Licht bahnt. Wenn wir uns davon berühren lassen, dann überwinden auch wir das Dunkel und schöpfen Vertrauen, weiterzugehen.

Worte: Lothar Eder
Beitagsbild von julschae auf Pixabay

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