“ … unterwegs zu einer anderen Zeit, die keine Zeit der Arbeit ist, zu einer Zeit des Langen und Langsamen, die ein Verweilen möglich macht. Die Arbeit ist letzten Endes auf die Herrschaft und Einverleibung aus. Sie vernichtet die Distanz zu den Dingen. Der kontemplative Blick dagegen schont sie. Er beläßt sie in ihrem Eigenraum oder Eigenglanz. Er ist eine Praxis der Freundlichkeit.
[…] Der lange, kontemplative Blick übt sich in einer Wahrung von Distanz zu den Dingen, ohne jedoch die Nähe zu diesen zu verlieren. Seine räumliche Formel ist die ‚Nähe an Distanz'“
Byung-Chul Han, Der Geruch des Eichenholzes, in: Duft der Zeit, S. 79-80