Die Radikale Poesie wird 4!

Heute vor 4 Jahren, am 22. Februar 2017, erblickte die „Radikale Poesie“ mit einem kleinen Beitrag das Licht der Welt. Es war eine kleine Gegenüberstellung von aus meiner Sicht poetischen Begriffen und deren Gegenteil. Über einen ganzen Zeitraum hinweg habe ich mir immer wieder derlei Gegensatzpaare aufgeschrieben. Was mich angetrieben hat, war ein Gefühl des Verlustes. Ich hatte das Gefühl, dass das Poetische in all dem Lärm, dem Getriebensein, der um sich greifenden Digitalisierung, der Beschleunigung der Welt und der Effizienz als Maßstab aller Dinge, erstickt und untergeht.

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Letzte Sätze, Folge 13

Gnade ist eines der Wörter, die man mit Samthandschuhen anfassen soll und auch nur, wenn es kein geringeres gibt. Trotzdem trifft es dieses Wort als einziges. Das Dasein ist nämlich so eingerichtet, dass sich selbst Typen wie Kai Molester Hoffnung machen können, dass die natürliche bergab gehende Richtung ihres Lebens von einem Kreuzweg unterbrochen wird. Und am Ende des neuen Wegs, der sich einen Augenblick lang öffnet, liegen zarte, gewagte, aber auch verfeinerte Möglichkeiten.
„Mach einfach mit“, sage ich.
Er hebt die Arme, der Regen hat zugenommen. Ganz langsam, unter einem leuchtenden Nachthimmel, tanzen Peter Finø und Kai Molester den Finøwalzer.

PETER HØEG, Die Kinder der Elefantenhüter

Lied des Tages – Orléans (David Crosby)

Es gibt für einen selbst Lieder, deren Klang und deren Reiz über Lebensperioden und Jahrzehnte hinweg klingt. Zeitlos gewissermaßen.

In diesem Fall ist es ORLÉANS von David Crosby, aus seinem Album If I could only remember my name (Wenn ich mich nur an meinen Namen erinnern könnte) aus dem Jahr 1971. Es war Crosby’s erstes Soloalbum nach den Jahren bei den Byrds und in der Formation mit Stephen Stills, Graham Nash und teilweise auch mit Neil Young.
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