Als ich im Dunkeln kurz nach draußen gehe, höre ich das Geräusch. Wer es einmal gehört hat, vergißt es nicht. So tönen nur Kraniche. Sie fliegen über die Dächer Richtung Nordosten. Ich sehe sie nicht, sondern höre sie nur. Kraniche fliegen auch bei Nacht. Es dürften etwa zwei Dutzend sein. Sie künden vom Ende des Winters und vom Neubeginn im Bekannten, denn Kraniche sind zwar viele Tausend Kilometer unterwegs, aber sie sind ortstreu.

Man sagt dem Kranich vieles nach – Erhabenheit, Familiensinn, Fürsorge für seine Nachkommen. Er ist der Vogel des Glücks und der Klugheit. Und er vereint Heimattreue und Fernweh.
Als ich wieder ins Haus gehe, lese ich ein wenig über den Kranich. Er sei Apollon, Demeter und Hermes zugeordnet. Also einer Optikerkette, biologisch-dynamisch angebauten Lebensmitteln und einem Paketdienst, dessen Zusteller schwer verständliche Benachrichtigungen hinterlassen, wenn man mal nicht daheim ist.

Nein, Spaß beiseite. Apollon ist der Gott der Heilung, des Lichts und der Mäßigung, Demeter eine Muttergöttin, die für die Fruchtbarkeit der Erde zuständig ist. Und Hermes der Götterbote, der Überbringer von göttlichen Botschaften. Na, dann kann ja heute Abend schonmal nichts mehr schiefgehen –

Beitragsbild: Pixabay

Ein Gedanke zu “Mein (un)poetischer Alltag – die Rückkehr der Kraniche

  1. Oh wie schön! Ich habe sie noch nicht gehört und gesehen. Aber es ist so schön, wenn die Kraniche wieder singen. Es erinnert mich an meine alte Heimat.

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