Mein (un)poetischer Alltag: Hai, ich bin der Dennis!

Wenn früher der Handwerker kam, stand meist ein kompakter Herr vor der Tür, der in etwa sagte Mir komme von der Firma Meier zwega dera Waschmaschin oder so ähnlich. Es erfolgte dabei in der Regel keine Namensnennung und der Mann blickte durch einen hindurch, denn er wollte nur eines: zur Waschmaschin‘ und sonst nix. Kein Drumherum, sondern pures Aufgeht’s. Im Gefolge Weiterlesen

Mein (un)poetischer Alltag – Vernasche die Welt

Consumo ergo sum  – so lautet wohl der unbewußte Wahlspruch des Menschen in der spätmodernen Zivilisation.

Die leere und zertretene Pappschachtel entdecke ich beim morgendlichen Hundespaziergang. Der Weltvernascher hat sie nach dem Weltvernaschen neben den Weg geworfen und dort liegenlassen. Beim Weltvernaschen scheint es sich um eine nicht nur bedeutsame sondern auch kräftezehrende Tätigkeit zu handeln. Denn der Weltkonsument konnte die Schachtel wohl bis zum Ende des Verzehrs tragen, danach aber verließen ihn scheinbar alle Kräfte und er mußte sich, womöglich schweren Herzens, sofort von der Schachtel trennen. Hoffentlich konnte er seinen Weg noch aus eigenen Kräften fortsetzen! Weiterlesen

Mein (un)poetischer Alltag – die Rückkehr der Kraniche

Als ich im Dunkeln kurz nach draußen gehe, höre ich das Geräusch. Wer es einmal gehört hat, vergißt es nicht. So tönen nur Kraniche. Sie fliegen über die Dächer Richtung Nordosten. Ich sehe sie nicht, sondern höre sie nur. Kraniche fliegen auch bei Nacht. Es dürften etwa zwei Dutzend sein. Sie künden vom Ende des Winters und vom Neubeginn im Bekannten, denn Kraniche sind zwar viele Tausend Kilometer unterwegs, aber sie sind ortstreu. Weiterlesen

Mein (un)poetischer Alltag: das Bergtrikot II – oder warum Kettenöl gut fürs Selbstbewußtsein ist

Letzte Woche kam ich nach meiner peinlichen Niederlage auf der „Bergetappe“ (5% Steigung auf ca. 80m) auf die glorreiche Idee, dass ich nicht mehr Kondition, sondern eine geschmierte Kette und Ritzel brauche. Gesagt, getan. Mein Tourenrad schnurrt seither wie ein Kätzchen und läuft – eben wie geschmiert.

Letzte Woche war leider Weiterlesen

Mein (un)poetischer Alltag. Heute: das Bergtrikot

Wie ich hier möglicherweise schon einmal angedeutet habe, erreiche ich noch dieses Jahr das Seniorenticketalter. Dies macht zwar einiges schwerer, vieles aber auch leichter.  Z.B. läßt so mancher Alltagsehrgeiz, der mich früher des öfteren anflog, einfach nach.

Naja, nicht immer. Gestern war Mittwoch. Und mittwochs fahre ich immer mit dem Fahrrad in die Praxis. Eine schöne Strecke, zumindest der erste Teil, denn er führt am Neckar entlang, bevor man dann nach ein paar Kilometern in Beton- und Asphaltwelten der Großstadt eintaucht.  Weiterlesen

Mein (un)poetischer Alltag oder: wir machen den Unterschied

Ich stand in der Filiale einer bekannten Drogeriemarktkette (deren Namen an eine in Deutschland und der Welt einmal sehr geschätzte Währung erinnert) vor dem Regal mit den Zahnbürsten. In der Nähe eine Mitarbeiterin, die irgendetwas auspackte. Ein Kunde, ein älterer, südländisch aussehender Herr, angenehm gekleidet, trat auf sie zu. „Bedienen Sie hier“, fragte er freundlich. „Ich arbeite hier“ erwiderte die Mitarbeiterin scharf. Weiterlesen